Jan Ole Krüger ist 26 Jahre jung, pfeift für SW Sende bis zur Westfalenliga und ist auch in der Beachsoccer-Bundesliga aktiv. Er ist seit 2011 als Unparteiischer auf den Sportplätzen in der Region unterwegs. Bei seinen Spielleitungen kann es auch schon mal zu Verhaftungen mitten auf dem Platz kommen.

Der Weg zur Pfeife
Frage: Wie bist du zur Schiedsrichterei gekommen?
Jan Ole: "Als ich selbst noch Fußball gespielt habe und viele Schriedsrichterentscheidungen nicht nachvollziehen konnte, hat mein Trainer mich aufgefordert, es selbst besser zu machen und mich zum Anwärterlehrgang geschickt."
Frage: Erinnerst du dich noch an dein erstes Spiel?
Jan Ole: "Ja, ich erinnere mich an mein erstes Spiel. Es war ein B-Juniorinnen-Spiel, bei dem ich die Trainerin der Heimmannschaft des Innenraums verweisen musste."
Frage: Gab es einen Moment, wo du wusstest: „Das ist mein Ding“?
Jan Ole: "Zu Beginn meiner Laufbahn habe ich noch weiter Fußball gespielt. Ab dem Zeitpunkt, ab dem ich auch Seniorenspiele pfeifen durfte, war mir klar, dass meine Aufstiegschancen im Schiedsrichterwesen größer waren. Daher habe ich meinen Fokus daraufgelegt. Im Kreis Detmold durfte ich von Beginn an bei erfahrenen Schiedsrichtern mitfahren und ein Gefühl für die Gemeinschaft im Schiedsrichterwesen entwickeln."
Zwischen Ernst und Spaß
Frage: Was macht für dich den Reiz aus, ein Spiel zu leiten?
Jan Ole: "Das Zusammenspiel zwischen sportlicher Aktivität und Konzentration auf das Spielgeschehen für die Entscheidungsfindung. Zudem bin ich gerne Teil der Sportart, die mich schon mein Leben lang begleitet."
Frage: Welches war bisher dein Highlight-Spiel?
Jan Ole: "Das Landesligaspiel zwischen der SpVgg. Horsthausen und dem Hombrucher SV, durch das ich in die Verbandsliga aufgestiegen bin. In dem Spiel war alles drin: Flutlicht, Regen, Strafstöße, Feldverweise. Solche Spiele im Gespann mit den Schiedsrichtern aus Gütersloh sind der Grund, weswegen ich weiterhin als Schiedsrichter aktiv bin."
Frage: Was wünschst du dir von Spielern, Trainern oder Zuschauern?
Jan Ole: "Respektvollen Umgang und Regelkenntnis."
Frage: Was ist das Kurioseste, das dir auf dem Platz je passiert ist?
Jan Ole: "Bei einem Jugendspiel zu Beginn meiner Laufbahn wurde ein Spieler in der ersten Halbzeit während des laufenden Spieles durch die Polizei verhaftet."

Der Mensch hinter der Pfeife
Frage: Was machst du, wenn du nicht auf dem Platz stehst?
Jan Ole: "Ich arbeite an der juristischen Fakultät der Universität Bielefeld. Zudem bin ich im Kreis Gütersloh für die Lehrarbeit und das Perspektivteam zuständig. In meiner Freizeit gehe ich gerne laufen, Tennis spielen und Bergsteigen."
Frage: Welcher Moment bringt dich privat zum Lachen?
Jan Ole: Gemeinsame Zeit mit meiner Partnerin und meinen Freunden. Außerdem amüsiere mich gerne über einige Trash-TV-Formate."
Frage: Wer ist dein Lieblingsschiedsrichter in der Bundesliga und warum?
Jan Ole: "Deniz Aytekin. Er ist für mich ein Vorbild in Bezug auf die Kommunikation und den Umgang mit den Spielern und Teamoffiziellen. Des Weiteren schätze ich seine offene Fehlerkultur."
Frage: Wenn du eine neue Fußballregel erfinden könntest – welche wäre das?
Jan Ole: "Spieler, die ohne medizinisch notwendigen Grund eine Behandlung auf dem Platz erhalten, sollten fünf Minuten nicht mehr am Spielgeschehen teilnehmen dürfen."
Drei schnelle Pfiffe
Lieblingsstadion: Die Bielefelder Alm.
Kaffee oder Tee vor dem Spiel? Kaffee.
Pfeife oder Funk? Funk.